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Hybride Events – Wie viel Fußball steckt in dem Trend?
Führungskräfte-Meetings, Messen, Händlertagungen oder Mitgliederversammlungen: Seit Beginn der Pandemie finden zahlreiche Veranstaltungsformate rein digital oder hybrid statt. Was vor fünf Jahren kaum vorstellbar war, hat sich innerhalb kürzester Zeit zum „New Normal“ entwickelt. Zum Trend für nahezu alle Branchen. Für Autoindustrie, Maschinenbauer und Unterwäschehersteller ebenso wie für Lebensmittelkonzerne oder Finanzdienstleister. Firmen haben erkannt, dass in Zeiten fehlender Face-to-Face-Erlebnisse ein Umdenken erfolgen muss. Eine Veränderung, um emotionale und nachhaltige Kontakte zu Kunden, Händlern, Mitarbeitern oder potenziellen Neukunden trotzdem irgendwie zu ermöglichen. Ortsunabhängig und maximal flexibel. Schnell war die Lösung gefunden: die beschriebenen digitalen oder hybriden Veranstaltungsformen. Seitdem stehen bundesweit Vorstände, Geschäftsführer, Vertriebsleiter und Marketing-Profis vor Green Screens und präsentieren die neuesten Forschungsergebnisse, neue Produkte und Innovationen, neue Dienstleistungen und Services. Nicht mehr in dreidimensionalen, aufwändig inszenierten Hallen. Sondern meist in kleinen Studios – vor einem kleinen, ausgesuchten Teilnehmerkreis. Und vor laufenden Kameras, die jede Gestik und Mimik live ins Netz streamen. Kombiniert mit spannend produzierten Einspielern, kurzen, emotionalen Trailern, Fragerunden oder virtuellen Rundflügen durch komplexe Maschinen. Dazu braucht es nur: moderne Location, komplexe Streaming-Produktion, Interaktion, spannend aufbereiteter Content und Breitbandleitung ins Netz. Dann kann in Echtzeit ein breites Publikum auf der ganzen Welt angesprochen werden. Am Rechner, Tablet oder Smartphone. Und das Ganze auch zu einem späteren Zeitpunkt abrufbar gemacht werden. Aber ist das wirklich ein neuer Trend? Das Ende der Fahnenstange? Etwas dass es vor fünf Jahren wirklich so noch nicht gegeben hat? Und können damit Networking, Socializing und Zugehörigkeitsgefühl wirklich möglich gemacht werden?
Der Fußball als Vorgänger von hybriden Events
„Digitale und hybride Veranstaltungen sind aktuell total angesagt und durch die unzähligen Möglichkeiten der Digitalisierung entstehen gerade im Bereich der hybriden Events ganz neue, partizipative, interaktive und kollaborative Möglichkeiten “, weiß Sascha Jaite, Geschäftsführer und Head of Strategy bei der Ludwigsburger Kommunikationsagentur what when why und ergänzt: „Die Inszenierung für ein kleines Publikum vor Ort gekoppelt an einen Livestream zur Ansprache einer breiten Masse weltweit bietet effiziente und praktische Möglichkeit, um Unternehmen, Marken oder Produkte nachhaltig zu emotionalisieren. Gelernt hat man da sicherlich viel vom Sport. Beim historischen WM-Erfolg der deutschen Nationalmannschaft 1954 in Bern saßen etwa 60.000 Menschen im Stadion. Aber über eine Million vor den Fernsehern. Und das in einer Zeit, in der es insgesamt nur etwa 25.000 Fernsehgeräte in Deutschland gab. Oder nehmen wir das Beispiel der aktuellen Europameisterschaft. Beim Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft saßen 14.000 Fans in München im Stadion. Fieberten mit und sorgten für ausgelassene Stimmung auf den Rängen. Aber über 20 Millionen saßen bundesweit vor den Fernsehern. Interaktion gab es da zwar keine. Aber eine erfolgreiche Medialisierung als Multiplikator für Emotionen“.
Engagement bringt Veränderungen
Zurück zum Thema Interaktion. Denn das ist der eigentliche Trend. „Interessant wird es für Unternehmen und Organisationen dann, wenn Teilnehmer durch Aktivieren, Involvieren und Partizipieren zu Beteiligten und von Beteiligten zu Botschaftern werden. Wir sprechen dann von einer smarten Veranstaltung. Der zielführenden Verschmelzung von Online- und Onsite Elementen. Etwas, dass wir bei what when why schon seit Jahren konzipieren und realisieren“, erklärt Carsten Knierim, Gründer und Inhaber der Agentur what when why sowie Autor des Buches „Smarte Events“. „Wir verkaufen unseren Kunden keine Trends. Sondern bieten immer passende Lösungen für individuelle Anforderungen und Ziele. Das können digitale, hybride oder smarte Führungskräfte-Meetings, Messen, Händlertagungen oder Mitgliederversammlungen sein. Oder auch reine Live-Events. Das Ziel ist immer identisch: Die Botschaften unserer Kunden müssen für gewünschte Stakeholder zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Tonalität und emotional erlebbar gemacht werden. Egal ob gehört, gesehen oder gelesen. Und das ganze natürlich innerhalb des Budgetrahmens“, ergänzt Knierim mit einem Augenzwinkern.
Ganzheitliche Verschmelzung von onsite und online
Die Zukunft der Live-Kommunikation liegt in der Verbindung der Vorteile und Möglichkeiten der Online-Kommunikation mit den einzigartigen Stärken der Onsite-Kommunikation. Eben den smarten Lösungen. Die Kombination dieser beiden Welten öffnet die Tür in das Feld der 360-Grad-Kommunikation. Und damit in ein kommunikatives Gesamterlebnis mit echtem Mehrwert. Wenn beide Welten miteinander verwoben werden, ihre jeweiligen Stärken zielgerichtet eingesetzt und der physische Raum um den digitalen erweitert wird, dann öffnet sich eine Welt nahezu unbegrenzter kommunikativer Möglichkeiten. Dann finden Networking, Socializing und Zugehörigkeitsgefühl bei Kunden, potenziellen Neukunden und Mitarbeitern auf einer ganz besonderen Ebene statt. Dann werden Produkte über die Sinne und mehrdimensional wahrgenommen. Und dann werde Menschen in Echtzeit und kosteneffizient aus der ganzen Welt Teil der Live-Kommunikation